Ohne Selbsterkenntnis, ohne die Arbeitsweise und Funktionen seiner Maschine zu verstehen, kann der Mensch nicht frei sein, er kann sich nicht selbst regieren, und er wird immer ein Sklave bleiben. (G.I. Gurdjieff)
Durch die unaufhörliche innere Nachforschung, die fragt «Wer bin ich?», wirst du dich selbst erkennen und dadurch Befreiung erlangen. (Ramana Maharishi)
Genau diese intensive Selbstforschung, von der die oben genannten großen Lehrer sprechen, ist das Ziel des Wagenlenker-Seminars. Wir möchten unser "Ich", das Gurdjieff gern als unsere "Maschine"
bezeichnet, genaustens untersuchen.
Obwohl diese Maschine in ihren Einzelheiten ziemlich komplex ist, lässt sie sich im Wesentlichen gut auf die Wagenlenker-Allegorie als Arbeitsmodell zurückführen:
Die Kutsche steht für unsere körperliche Ebene; die Pferde für unsere energetisch-emotionale Ebene. Der Kutscher ist meist noch betrunken oder schläft und verweist auf unser mehr oder weniger
funktionales, mechanisches Ich.
Die Selbstarbeit besteht darin, den Kutscher nach und nach zu wecken, damit er den Wagen bzw. die Maschine zielgerichtet führen kann.
Erst dann entsteht die Möglichkeit, dass sich das wichtigste Merkmal unseres Wagens offenbart: der im Wagen Sitzende, der Meister, unsere tiefste Natur, das Bewusstsein.
Wir möchten also den Kutscher wecken! Wer ist er überhaupt? Wer ist dieses "Ich", das gern behauptet, frei zu sein und uns führen zu können?
Statt eines kompetenten, wachsamen Lenkers finden wir fast immer ein Konglomerat widersprüchlicher Inhalte vor. Einerseits gibt es Anteile unserer eigenen Essenz, andererseits Persönlichkeitsaspekte,
die wir uns durch Erziehung und Kultur angeeignet haben. Vieles davon ist nicht authentisch und die verschiedenen Elemente arbeiten selten zusammen.
Es herrscht kaum Harmonie und folglich fehlt uns eine geeinte Willenskraft, um unser Wohl und unsere Selbstentfaltung zu verwirklichen.
Im Wagenlenker-Seminar möchten wir die Aufgabe angehen, aufzuwachen. Wir bringen Licht in uns selbst. Wir beginnen, das Wahre vom Falschen zu unterscheiden und unsere Energien und Motivationen
besser zu verstehen und zu ordnen. Wir befreien uns zunehmend von mechanischem Denken und Handeln.
Dies ist kein Weg, auf dem wir auf zufällige Geschenke hoffen. Es ist ein Weg der wahrhaften Selbstarbeit, der Mut erfordert und bei dem wir die volle Selbstverantwortung für unser Leben, unser
Wohl und unsere Weiterentwicklung übernehmen.
Leitung: Sokrates Geens und Elvira Schneider

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Moni (Montag, 27 Oktober 2025 20:37)
Das Seminar war, wie ich nicht anders erwartet hatte, sehr dicht und intensiv, dadurch, dass einerseits viel Wissen alter Meister - gepaart mit den Erfahrungen der Leitenden - vermittelt und andererseits Körperübungen durchgeführt wurden, die bei mir in der Tiefe viel geöffnet haben. Mir hilft die Dichte und Intensität immer wieder, um an Themen heranzukommen, die ich weit wegpacken musste, um sie jetzt, in einem inneren Zustand mit weit mehr Ruhe und Gelassenheit, anschauen und lösen zu können. Dazu trägt bei, dass Elvira und Socrates einen Raum anbieten, in dem für mich ohne Zweifel alles da sein darf – es gibt keine Bewertungen und das wird von beiden spürbar, sichtbar und fühlbar ausgestrahlt. Das schafft eine Atmosphäre des Vertrauens und ich fühle mich in der Selbstermächtigung unterstützt.
Der Wagenlenker als Allegorie ist für mich ein sehr hilfreiches Bild, um meinem Selbst näher zu kommen. Das umfassende Skript, was uns am Ende des Seminars mitgegeben wurde, ist eine wertvolle Hilfe, um nachzulesen und die innere Arbeit für mich selbst weiter zu vertiefen. Das eine Bild, was auch im Seminar ausgestellt war, wird auch bei mir einen Platz finden, so dass es immer sichtbar ist.
Ich danke euch beiden von Herzen für euer aufrichtiges Vermitteln von selbst erfahrenen Einsichten/Erkenntnissen, Wissen um die tiefe Wirkung der körperlichen Arbeit und euer Dasein in einer Form, die alles halten kann, was gesehen werden möchte,
Frauke (Montag, 27 Oktober 2025 20:45)
Über die körperliche Ebene meines Instruments den Symptomen und der emotionalen Ebene meines Instruments der Trauer bin ich in ganz tiefen Kontakt zum Sein gekommen. Unbeschreiblich in einer Präsenz, Kraft und Sanftheit. Zu erfahren, dass es diese Anbindung in mir gibt und ich sie diesmal in dieser Intensität erleben durfte ist pure Magie. Wie bereits beim Tönen im Rosenwaldhof wo es ein Gefühl war, als ob ich dieser Ton war, frei schwingend in dem Feld und verbunden. Erde und Sterne in einem. Worte können das gar nicht richtig beschreiben. Und in dieser Verbindung zum Sein darf die Traurigkeit nun wirklich da sein. Sie ist natürlich, nicht gefährlich, nicht bodenlos. Es ist einfach eine Emotion, die da ist. Mit dem theoretischen Wissen, lerne ich meinen Wagen mit all seinen Bestandteilen sehr bewusst kennen - interessiert wie ein kleines Kind begebe ich mich auf die Erkundungstour. Ich erkenne welche Ebenen er hat und wie diese während der Fahrt reagieren - was bremst, was löst welche Bewegung aus, wie entscheide ich die Richtung und was ist in ihm verborgen. Das zu erleben ist voller Magie.
UteBirgit (Donnerstag, 30 Oktober 2025 10:21)
Socrates und Elvira im Seminar „Der Wagenlenker“ – eine exklusive Mischung aus tiefer Spiritualität, purer Energie, Achtsamkeit und Wertschätzung. Was ich hier erfahren durfte, war ein erneutes Ausleuchten noch verschatteter Ecken, Schluchten und Brüche meiner inneren Welt, die Emotionen und Gefühle freisetzten. Sie erhielten Raum und Zeit, sich zu zeigen. Sie wurden gehalten durch die Reife zweier Menschen, die das Seminar souverän leiteten. Sie wurden gehalten auch von der Gruppenenergie, die unweigerlich während dieser Arbeit im wahrsten Sinne pulsierte. Socrates führte langsam, behutsam, intensiv durch die Fülle des von ihm vermittelten Wissens. Diese Fülle fing er auf durch seine Gelassenheit, die sich in der Einladung an uns wiederfindet: Lasst euch Zeit in allem; hier geht es nicht darum, ein Ziel zu erreichen, sondern einen Beginn zu er-schaffen, eine Möglichkeit, den Weg des Erwachens weiterzugehen. Und die schnörkellose Botschaft: Es ist an euch, ob ihr dranbleibt. Ich konnte während des Seminars erleben, wie es ist, wenn man anfängt mit dem Herzen zu hören.
Und dann diese wunderbare Körperarbeit! Sanft glitt ich in die Tiefen meines Empfindens, Fühlens und Spürens. Elvira begleitete mit kraftvoll-sicheren Bewegungen und Worten, die klangvoll den Raum wärmten, mich korrigierten, wenn ich ins Wollen, ins Tun, ins Müssen geriet.
Durch Euer beider Präsenz und Tiefe konnte sich mir in sanfter, vertrauensvoller Weise mein frühes Wesen zeigen. Jener Teil, der unverletzt geblieben ist. Wie auch jener, der verletzt wurde. Ein Tauchgang in die Tiefsee meiner Seele. Danke dafür.